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mit Zuckerbrot und Peitsche zurück ins Büro!?

Die Pandemie sorgt für einen neuen Kampf auf dem Arbeitsmarkt: die Frage, wer weiterhin im Homeoffice bleiben darf.


Mit Zuckerbrot und Peitsche zurück ins Büro

Eine Kolumne von Heike Buchter


Zwei Jahre nach dem Ausbruch von Covid-19 wollen Arbeitgeber eine Rückkehr zum Normalbetrieb – und darunter verstehen viele eine Rückkehr ins Büro. Die einen setzen dabei auf Druck wie etwa jüngst Tesla-CEO Elon Musk, der Angestellte wissen ließ, dass sie entweder mindestens 40 Stunden an ihrem Schreibtisch im Unternehmen sitzen müssen oder sich woanders einen neuen Job suchen sollen.

Das brachte schnell Buhrufe ein und den Vorwurf, ausgerechnet der Techvisionär sei ein Boss aus der Zeit, als Fernsehen noch schwarz-weiß war. Aber Musk ist im Silicon Valley nicht allein. Google versucht auf die sanfte Tour dasselbe zu erreichen. So engagierte der Konzern eine private Vorstellung der Rapperin Lizzo für Google-Mitarbeiter, um die seit April geltende Mindestpräsenz von drei Tagen zu versüßen. Die Hybridregelung kommt nicht bei allen gut an. Während Lizzos Auftritt waren Protestrufe zu hören, ihr Engagement sei "Propaganda".

Zu den Gründen, warum viele lieber im Homeoffice bleiben, gehören die endlosen Staus, die Pendler im Silicon Valley und anderen US-Ballungsgebieten täglich auf sich nehmen. Nicht wenige sorgen sich um ihre Haustiere, die dann vereinsamen würden. Anderen ist buchstäblich das Betriebsklima zu kalt. US-amerikanische Großraumbüros werden in der Regel ab Mitte April bis in den Herbst auf Temperaturen heruntergekühlt, die gefühlt nur knapp über dem eines Kühlschranks liegen. Wem das zu kalt ist, bringt Jacken und Decken mit. Nach zwei Jahren haben sich Heimarbeitende jedoch daran gewöhnt, ihr Thermostat selbst zu kontrollieren.

Die New Yorker sträuben sich besonders

"Wenn die Leute einen Grund haben, nicht ins Büro zu kommen, dann kommen sie nicht ins Büro", warnte der Chef eines Beratungsunternehmens jüngst im Wall Street Journal. Kaum irgendwo hat jedoch der Konflikt um RTO oder return to office, wie US-Amerikaner die Rückkehr ins Büro abkürzen, eine so existenzielle Bedeutung wie in New York, wo ich lebe. Die Region trägt fast acht Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung der USA bei. Die Metropole verdankt ihre Bedeutung nicht zuletzt dem Wunsch vieler Unternehmen, hier eine Präsenz zu haben. Nicht zufällig wird die Skyline nach wie vor von Bürotürmen wie dem Empire State Building und dem neuen One World Trade Center dominiert. Doch ausgerechnet hier ist der Widerstand gegen RTO besonders groß. Nur 38 Prozent sind regelmäßig wieder an ihrem Schreibtisch in Manhattan und gerade einmal acht Prozent sind dort fünf Tage in der Woche zu finden.

© die ZEIT

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