Immer mehr Unternehmen trimmen ihre Organisation auf Effizienz. Dabei helfen KI-Tools. Viele Arbeitsplätze fallen weg.
- erichuesler
- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Die Entlassungswelle im IT-Bereich mit mehr als 238.000 Stellenverlusten in Deutschland im Jahr 2024 und weiteren 76.000 in diesem Jahr wird wahrscheinlich nicht so schnell abebben. Weltweit bereiten sich viele Unternehmen auf eine mögliche Rezession vor. Dabei schielen die Verantwortlichen zunehmend auf IT-Technik und spekulieren darauf, durch den Einsatz von KI in großem Stil Personal einzusparen.
Viele KI-Befürworter hatten in den zurückliegenden Jahren das Potenzial der Technologie heruntergespielt, menschliche Arbeitskräfte zu ersetzen. Doch genau dieses Szenario scheint nun in den Vorstandsetagen auf immer größeres Interesse zu stoßen. Den Verantwortlichen gehe es darum, ihre Geschäftsabläufe neu zu erfinden, sagen IT-Einstellungsexperten.
Viele Vorstände drängten die CEOs dazu, ihre Personalkosten um bis zu 20 Prozent zu drücken – in der Erwartung, dass KI die wegfallenden Stellen übernehmen wird, sagt beispielsweise renommierte Hedunter. “Die Unternehmen gestalten ihre Organigramme um, um die Effizienz zu verbessern und das aufgeblähte mittlere Management zu reduzieren.”
Die Ankündigungen diverser Unternehmen in den vergangenen Monaten scheinen diesen Trend zu bestätigen. Beispielsweise kündigte Microsoft im Mai an, drei Prozent seiner Mitarbeitenden entlassen zu wollen, das sind etwa 6.000 Menschen. CEO Satya Nadella hatte zuvor darauf hingewiesen, dass bis zu 30 Prozent des firmeneigenen Codes bereits von KI geschrieben wird.
Der Wettbewerb um Fachkräfte mit Know-how rund um die Themen Künstliche Intelligenz (KI) sowie Machine Learning (ML) wird künftig noch intensiver werden, wie eine aktuelle Gehaltsanalyse zeigt.
Eine aktuelle Sonderauswertung von Gehältern in der IT-Branche kommt zu dem Ergebnis, dass die Vergütung für KI- und ML-Experten mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung in vielen europäischen Ländern signifikant höher ist als die ihrer Kollegen in der Jobfamilie Research & Developement (R&D). Diese Analyse beruht auf der Auswertung einer umfassenden Datenbasis von mehr als 900 Unternehmen aus 24 Ländern.
Die Grafik zeigt die Grundvergütungsniveaus für Experten im Bereich KI und ML im Vergleich zu gleichwertigen Positionen im Bereich Forschung und Entwicklung (R&D) in ausgewählten Ländern für die Jahre 2024 und 2025. Es fällt auf, dass in Ländern wie Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Deutschland das Grundeinkommen im KI- und ML-Bereich deutlich über dem Durchschnitt der R&D-Positionen liegen. Diese Differenz spiegelt die Wertigkeit der spezialisierten Fähigkeiten dieser Fachkräfte wider. Sie ist auch eine direkte Reaktion auf den weiterhin bestehenden Mangel an Talenten in diesen zukunftsträchtigen Bereichen.
Zudem zeigt die Grafik, dass die Gehälter für KI- und ML-Experten in den meisten untersuchten Ländern um bis zu 20 Prozent höher über jenen für vergleichbare R&D-Positionen liegen. Und mehr noch: Die Bezüge für KI- und ML-Fachkräfte sind in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen. Die Beratungspraxis legt nahe, dass dieser Trend anhält – während die Gehälter im Bereich Forschung und Entwicklung deutlich moderater gewachsen sind. Unternehmen sind also bereit, weiter in qualifizierte Kräfte zu investieren, um in einem zunehmend technologiegetriebenen Markt ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Diese Unterschiede in den Gehältern sind nicht nur auf spezielle Fachkenntnisse zurückzuführen, sondern auch auf die strategische Bedeutung dieser Technologien für Unternehmen. In einer Zeit, in der digitale Transformation und Innovation an der Tagesordnung sind, wiegt die Rolle von KI und ML schwerer denn je – was sich auch in den Vergütungsstrukturen widerspiegelt.
Comments