Im Oktober verzeichnete die Informatikbranche in der Schweiz erstmals seit Monaten einen leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, besonders im Sektor Information und Kommunikation. Hier liegt die Arbeitslosenquote mit 3,6% weiterhin über dem nationalen Durchschnitt von 2,5%. Die Sorgen um den Arbeitsmarkt werden durch Herausforderungen in der Industrie verstärkt, speziell durch die stark gestiegenen Strompreise, die energieintensive Unternehmen wie Stahl Gerlafingen bedrohen. Das Unternehmen musste bereits Stellen abbauen und Kurzarbeit einführen, und es droht das endgültige Produktionsaus.
Strom ist nicht nur für die traditionelle Industrie, sondern auch für Zukunftsbranchen wie künstliche Intelligenz (KI) eine Schlüsselressource. Der hohe Strompreis in der Schweiz, auch bedingt durch hohe Netznutzungsgebühren, stellt das Land im internationalen Wettbewerb vor große Herausforderungen. Politiker und Unternehmer befürchten eine Deindustrialisierung, die auch durch den überhasteten Atomausstieg verschärft wird. Im Vergleich profitieren Länder wie Skandinavien mit niedrigeren Energiepreisen und günstigem Klima für Rechenzentren und KI-Anwendungen. Stimmen aus der Politik fordern daher gezielte Unterstützung für systemrelevante Industrien und eine Reduzierung der Energiepreise, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu erhalten.
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