Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich trotz weltweiter Rezessionsängste robust. Während die Finanzmärkte aufgrund von Rezessionsängsten, insbesondere in den USA, Turbulenzen erlebten, hat sich die Schweizer Wirtschaft im zweiten Quartal gut behauptet. Laut einer Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wuchs das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz im zweiten Quartal um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dies stellt ein überdurchschnittliches Wachstum dar und übertrifft das Wachstum des ersten Quartals von 0,3 Prozent. Der Privatkonsum spielt dabei eine zentrale Rolle und stützt das Wirtschaftswachstum.
Im Juni 2024 waren in der Schweiz 104.518 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) registriert, was 947 weniger als im Vormonat ist. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 2,3%. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres stieg die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 19.419 Personen, was einem Anstieg von 22,8% entspricht. In der Schweizer Wirtschaft zeigen sich 2024 unterschiedliche Entwicklungen: Der Tourismussektor profitiert von der unsicheren Weltlage, Pharmakonzerne durchlaufen eine "Schlankheitskur", während Industrieunternehmen mit einer Konjunkturflaute zu kämpfen haben.
Verlangsamtes Wachstum: Die Schweizer Wirtschaft wird 2024 voraussichtlich um 1,1% wachsen, langsamer als 2023. Die Inflation dürfte dank restriktiver Geldpolitik sinken, während der Fachkräftemangel trotz steigender Arbeitslosigkeit anhalten wird.
1) Tourismus: Der Schweizer Tourismus boomt, da das Land als sicherer Rückzugsort gilt. Die Übernachtungszahlen steigen, obwohl einige ausländische Gäste, insbesondere aus China, noch fehlen.
2) Pharmaindustrie: Schweizer Pharmaunternehmen fokussieren sich auf Medikamente gegen Fettleibigkeit und hoffen auf Wachstum in diesem Bereich trotz politischen Drucks auf Arzneimittelpreise.
3) Multinationale Unternehmen: Schweizer Konzerne stehen 2024 unter Druck durch geopolitische Spannungen und inländische Forderungen nach mehr Unternehmensverantwortung.
4) Maschinenindustrie: Die Schweizer Maschinenindustrie durchläuft eine Rezession, belastet durch sinkende Aufträge und Zinserhöhungen.
5) Uhrenindustrie: Nach Jahren des Wachstums erwarten Schweizer Uhrenhersteller eine Abkühlung, insbesondere aufgrund geopolitischer Unsicherheiten und des starken Frankens.
6) Credit-Suisse-Debakel: Die Integration der Credit Suisse in die UBS bleibt 2024 eine große Herausforderung, mit potenziell weitreichenden Folgen für den Schweizer Finanzsektor.
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