Die aktuelle Agenda wird derzeit vor allem von Künstlicher Intelligenz (KI) dominiert. Laut einer Umfrage beschäftigen sich 65 Prozent der befragten Unternehmen mit diesem Thema, was einem Anstieg um 44 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere KI-Anwendungen wie maschinelles Lernen gewinnen an Aufmerksamkeit, da sich 44 Prozent der Befragten damit auseinandersetzen – eine Verdopplung im Jahresvergleich. Auch Chatbots rücken vermehrt in den Fokus. Im letzten Jahr beschäftigten sich noch 19 Prozent der Befragten mit textbasierten Dialogsystemen, während es mittlerweile bereits 28 Prozent sind.
Der Fachkräftemangel hingegen verliert an Bedeutung, zumindest in der Rangliste der wichtigsten Themen für Digitaldienstleister. Obwohl die Personalbeschaffung in den letzten beiden Jahren das beherrschende Thema war, setzen sich nun nur noch 59 Prozent der Befragten mit Fragen rund um personelle Ressourcen auseinander, im Vergleich zu 71 Prozent im Jahr 2022.
Es lässt sich vermuten, dass sich die Prioritäten etwas verschoben haben. Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf hin, dass der Fachkräftemangel in der Wahrnehmung der Web- und Digitaldienstleister etwas an Dringlichkeit verliert, da andere Probleme wichtiger werden, insbesondere die Auftragslage. Dies ist für 40 Prozent der Befragten ein aktuelles Thema, während es im Vorjahr nur für ein Drittel der Unternehmen relevant war. Auch Schwierigkeiten mit verzögerten oder aufgeschobenen Projekten gewinnen an Bedeutung. Dies beschäftigt mittlerweile ein Drittel der befragten Unternehmen, was einem Anstieg um 5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch Fragen zu Near- und Offshoring nehmen häufiger einen Platz auf der Prioritätenliste ein, mit einem Anstieg um 7 Prozentpunkte.
Darüber hinaus beschäftigen sich lokale Digitaldienstleister vermehrt mit dem Thema Corporate Social Responsibility (CSR). Das Stichwort "nachhaltige Wirtschaft" oder "Sustainable Economy" steht bei 28 Prozent der befragten Unternehmen auf der Agenda, im Vergleich zu 19 Prozent im Vorjahr. Das Thema "digitale Ethik" gewinnt ebenfalls zunehmend an Bedeutung. 26 Prozent der Teilnehmenden geben an, sich damit zu befassen, ein Anstieg um 13 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.
Das Metaverse, das im letzten Jahr in einigen Marketing-Kreisen als nächster großer Technologietrend gefeiert wurde, ist für immerhin 19 Prozent der teilnehmenden Digitaldienstleister von Interesse. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Interesse in der nächsten Umfrage anhält oder ob das Schlagwort bereits im metaphorischen Tal der Enttäuschungen angekommen ist.
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